A Conversation With // Tristan David Gilby, Gründer von AVVENTURA 

18 Mai 2022・story
A Conversation With // Tristan David Gilby, Gründer von AVVENTURA 

Seit Ende letzten Jahres haben wir den Brillen-Brand AVVENTURA im Angebot. Wenn Du unseren ersten Artikel verpasst hast, bringen wir Dich wieder auf den neuesten Stand. Der Modedesigner und Radsportler Tristan Gilby war unzufrieden mit dem bestehenden Angebot und gründete deshalb AVVENTURA. Er wollte keine futuristische Plastikbrille tragen, die ein Synonym für Sport ist. Tristan war jahrelang mit normalen Sonnenbrillen zufrieden. Doch die sind nicht ideal: Sie dämpfen das Licht, die Gläser verringern die Sehschärfe, und der Rahmen kann beim Schwitzen verrutschen. Während der Pandemie entwickelte und testete Tristan AVVENTURA in London über einen Zeitraum von 18 Monaten mit mehreren Sportler*innen. Das Ergebnis ist wirklich fantastisch.

Eine Menge Technologie

Tristan hat die oben genannten Probleme mit innovativen Materialien gelöst. Die Gläser verfügen über die sogenannte «Advanced Vision»-Technologie. Sie verbessert die Sicht bei hellem Licht und in wechselnden Umgebungen. Ausserdem erhöhen sie den Kontrast und reduzieren blendendes Licht. Das hebt Details hervor und Gefahren wie Glatteis, Wasser und Öl auf der Fahrbahn sind leichter zu erkennen. Eine wasserabweisende, hydrophobe und oleophobe Beschichtung verhindert, dass Schweiss, Regen und Fingerabdrücke die Sicht behindern. Darüber hinaus schützen sie Dich natürlich zu 100 % vor schädlichem UV-Licht. Abgesehen von der Technologie in den Gläsern findest Du rutschfeste Nasenpads und Bügel. Und schliesslich befindet sich an der Seite ein Windschutz aus Acetat, was bei einer langen Abfahrt sehr praktisch ist. 

Alles in allem steckt eine Menge Technologie in einer gut aussehenden Brille. Wir haben mit Tristan über seine Marke gesprochen und darüber, wohin sie sich entwickeln wird. 

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mit uns zu plaudern. Wir wissen das wirklich zu schätzen und lieben das Produkt. Könntest Du uns bitte ein wenig über Deine Beziehung zum Radsport erzählen und wie es dazu kam? 

Ich kann mich nicht an eine Zeit erinnern, in der Bikes nicht zu meinem Leben gehörten. Als Kind war ich fast jeden Tag mit meinen Freund*innen auf dem Bike unterwegs. Wir fuhren Beschleunigungsrennen auf Gravelpisten, bauten unsere eigenen Parcours in der Einöde und erkundeten die örtliche Landschaft.

Ich wollte nie ein Auto besitzen, denn das Bike war immer mein Hauptverkehrsmittel.

Ein Freund hat mich vor 15 Jahren mit dem Rennradfahren bekannt gemacht, und es wurde schnell zu meiner Leidenschaft. Jetzt hat sich der Kreis geschlossen und das Radfahren ist wieder ein wichtiger Bestandteil meines gesellschaftlichen Lebens geworden. Ich bin mit dem Bike um die ganze Welt gereist. Dieser Sinn für Eskapismus und Entdeckungen ist Teil der AVVENTURA-DNA geworden.

Du hast viel Zeit damit verbracht, als Herrenausstatter in London zu arbeiten. Unter anderem für Paul Smith, der persönlich auch sehr radsportbegeistert ist. Aber als Brand hast Du auch die Grenzen zwischen Mode und Radsport deutlich berührt. Ist es falsch anzunehmen, dass dies das Umfeld ist, in dem Deine Idee für AVVENTURA entstanden ist? 

Mode und Radsport waren schon immer meine Leidenschaften. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich sie miteinander verbinde. Heute ist Radfahren mehr als nur ein Sport oder Hobby. Es ist Teil eines Lebensstils, der eine soziale Szene, Essen und Trinken, Stil und Mode umfasst. Ich suche bei Alltagskleidung die gleichen Qualitäten wie bei Cyclingkits – tolles Design, Qualität, Handwerkskunst, Stil und Langlebigkeit. Der einzige Unterschied ist, dass Cyclingkits auch funktionell sein müssen. 

Insgesamt sieht die Präsentation des Brands sehr raffiniert aus: vom eigentlichen Produkt über die Verpackung und das Branding bis hin zur Fotografie. Wir sind neugierig, wie es dazu kam. Hast Du viel von Deinem Netzwerk genutzt, um es zusammenzustellen? Oder war es eine Menge DYI, lange Stunden und einige Gefallen. Und wie war die Phase der Brand-Entwicklung im Allgemeinen?

Danke, das ist wirklich schön zu hören! Ich hatte das ursprüngliche Konzept 2019. Dann hatte ich immer weniger Beratungsarbeit während des ersten Covid-Lockdowns. Und plötzlich eine Menge Zeit zur Verfügung.

Ich habe angefangen, den Brand zu entwickeln und war auch viel mehr mit dem Bike unterwegs.

Ich knüpfte Kontakte zu den richtigen Leuten und nutzte ihr Fachwissen in Kombination mit meiner über 20-jährigen Erfahrung in der Modebranche und der Entwicklung von Sportbekleidung. Ich investierte in Schlüsselbereiche, in denen mir die Erfahrung fehlte, wie Produktdesign und Fotografie, und machte den Rest selbst.

Wir haben auf Deiner Website gelesen, dass Du in der Testphase mit Sportler*innen zusammengearbeitet hast. Wir waren neugierig, ob wir jemanden kennen. 

Es war wirklich wichtig, ein Produkt zu entwickeln, das nicht nur gut aussieht, sondern auch gut funktioniert. Ich habe Athlet*innen aus meinem Netzwerk in London eingesetzt, um die Prototypen zu testen. Diese Untersuchungen flossen in das Design und das Material für die Nasen- und Bügelpolster sowie die Gläser ein.

Wie Du sicher weisst, hat die Luxottica-Gruppe den grössten Teil der Sonnenbrillen-«Welt» sozusagen in ihren Händen. Sie produzieren ihre Produkte in grossen Mengen und achten dabei kaum auf Qualität, Details und Handwerkskunst. War es für Dich wichtig, die Brillen in einer kleinen Produktionsstätte herstellen zu lassen? Und warum?

Der Hauptgrund, warum ich mit einem kleinen Hersteller zusammenarbeiten wollte, war, dass ich höchste Qualität und Handwerkskunst gewährleisten und kleine Auflagen produzieren konnte. Das sind Eigenschaften, auf die ich bei den meisten Dingen, die ich kaufe, achte, seien es Möbel, Kleidung oder Fahrräder.

Dein Produkt passt sehr gut zu dem Trend der letzten Jahre, die Dinge in Bezug auf eine «Performance»-Ästhetik zu optimieren. Wir sehen, dass mehr und mehr in Sport-T-Shirts statt in Trikots gefahren wird. Die Leute lassen ihre Bikecomputer zu Hause. Wie hat sich das in London entwickelt? Glaubst Du, dass die Leute die Nase voll haben von der ständigen «need-for-speed»-Einstellung?

Das habe ich in London definitiv festgestellt. Es gibt eine geselligere, entspanntere Herangehensweise an das Radfahren, viele Leute fahren mit Stahl, lassen den Computer zu Hause und fahren «nach Gefühl».

Es gibt einen Zuwachs an Gravelbikes und Bikepacking.

Ich denke, dass es immer noch einen Platz für Geschwindigkeit gibt, aber die Leute mischen es mit anderen Arten des Radfahrens.

Zum Schluss sind wir neugierig, wie es mit AVVENTURA weitergeht. Gibt es etwas, das Du uns mitteilen möchtest? 

Neue Farben, neue Linsen sind in der Entwicklung. Eventuell kommt auch Bekleidung.

Nochmals vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, Tristan! Wir wünschen Dir alles Gute und freuen uns darauf, Dich diesen Sommer vielleicht irgendwo auf der Strasse zu sehen. 

Wenn Du mehr über AVVENTURA erfahren möchtest, kannst Du diesen früheren Beitrag lesen. Und Du kannst die Brille bei uns im Showroom oder online kaufen.

 
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