«Diese gehobene, minimalistische Ästhetik war vor 10 Jahren im Radsport schwer zu finden»

13 Mai 2021・story

Es ist kein Geheimnis, dass wir bei OBST&GEMÜSE amerikanische (Performance-)Bike-Marken lieben. Wenn Du Dir die Regale in unserem Showroom ansiehst, wirst Du dort MOOTS, NO22, PARLEE, SILCA, ENVE, CHRIS KING, ARUNDEL, KING CAGES und SEARCH AND STATE finden. Das liegt nicht daran, dass wir eine seltsame Vorliebe für Monstertrucks und frittiertes Essen haben, sondern einzig und allein daran, dass jeder dieser Brands unglaubliche Produkte herstellt. 

SEARCH AND STATE ist da keine Ausnahme, denn sie produzieren jedes ihrer Kleidungsstücke in Midtown Manhattan. Dabei legen sie sehr viel Wert auf Qualität, Passform und Stoffe. Mit ihrer minimalistischen Ästhetik und ihrem punktgenauen Styling haben sie weltweit Fans gewonnen. Vor einiger Zeit erzählte uns der Gründer der Marke, Daniel Golden, in einer E-Mail, dass 2021 ihr bisher grösstes Jahr in Bezug auf Produktlancierungen sein wird. Das hat uns neugierig gemacht, also haben wir ihm ein paar Fragen zu den kommenden Produkten gestellt. 

Hey Daniel, danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten. Wie geht es Dir? 
Mir geht es ziemlich gut, wenn man bedenkt, wie schwierig das letzte Jahr war, danke. Und wie immer danke für Euer Interesse an SEARCH AND STATE. Wir sind schon seit langer Zeit Fans von OBST&GEMÜSE und wir lieben die kuratierte Ästhetik, die Ihr an den Tag legt.

Kannst Du uns erzählen, wie der Brand SEARCH AND STATE entstanden ist? Erzähle bitte ein wenig über die Geschichte des Brands für diejenigen, die sie noch nicht kennen.
Um ehrlich zu sein, begann SAS als ein sehr kleines Projekt für mich, um genau die Cyclingkits herzustellen, die ich selbst tragen wollte und nirgendwo auf dem Markt finden konnte. Ich war die meiste Zeit meiner Karriere ein minimalistischer Designer und diese gehobene, minimalistische Ästhetik war vor 10 Jahren im Radsport schwer zu finden.

Damals arbeitete ich in einer kleinen Näherei in New York City und machte mir ein schwarzes Trikot und eine schwarze Jacke ohne äusseres Branding, aber mit toller Passform und Stoff.

Ich begann, es in New York zu tragen und die Leute fingen sofort an zu fragen, woher ich es hatte. Das war's eigentlich schon. Die Teile erregten in meinem Umfeld so viel Aufmerksamkeit, dass ich anfing, kleine Auflagen zu produzieren, und seitdem wächst der Brand. Ich fühle mich sehr glücklich und es war bisher eine grossartige Erfahrung.

Es war ein seltsames Jahr (und ein paar Monate) für uns alle. Vor allem für die Bike-Industrie, wo die Nachfrage auf der einen Seite in die Höhe schoss und auf der anderen Seite das Angebot nicht mithalten konnte. Wie war das für Euch? Eure Produkte so nah an der Heimat zu produzieren? 
Wir hatten das Glück, dass unsere Lieferkette sehr fokussiert ist und wir mit kleineren Lieferant*innen zusammenarbeiten, die grösstenteils in der Lage waren, die Dinge am Laufen zu halten, auch wenn der Rest der Welt den Betrieb einstellte. Im letzten Frühjahr mussten wir die Näherei für ein paar Monate schliessen, aber ansonsten hatten wir nicht viele Unterbrechungen. Es ist definitiv einer der Vorteile, in New York zu nähen und die volle Kontrolle über unsere Lieferkette zu haben.  

Glaubst Du, dass viele andere nach dem letzten Jahr die Produktion zurückverlegen werden näher zu ihren Standorten? Oder wird alles beim Alten bleiben, wenn sich der Staub der Pandemie gelegt hat? 
Das ist eine gute Frage und schwierig zu beantworten. Aber im Grossen und Ganzen denke ich, dass alles wieder so wird, wie es war. Es gibt nur sehr, sehr wenige Unternehmen in diesem Bereich, die tatsächlich ihre eigenen Waren herstellen, sie haben also keine andere Wahl. Sie können nicht so einfach ein Geschäft von Grund auf aufbauen, und es ist sehr teuer. Sie werden ihre Produktion immer an Subunternehmer*innen vergeben müssen. Das ist es, was uns in gewisser Weise wirklich besonders macht.

Wir machen alles von Grund auf in NYC und können ein völlig einzigartiger Brand sein, wenn es um das Produkt geht.

Wir würden gerne mehr Leute sehen, die Dinge, wie wir auf eine lokale, nachhaltige Art und Weise tun, aber ich sehe nicht, dass sich in naher Zukunft allzu viel ändern wird.   

Wir haben Euch in den letzten Jahren beobachtet und eine Veränderung von der sehr cleanen Ästhetik hin zu Variationen von Camo-Prints und neuerdings auch helleren Prints bemerkt. War das eine natürliche Entwicklung für den Brand oder eher eine neugierige Erkundung? 
Ich war schon immer ein Minimalist. Das ist meine persönliche Design-Ästhetik und sie wird sich nie ändern. Aber Drucke zu machen und etwas davon in die Kollektion einfliessen zu lassen, hat viel Spass gemacht und wurde von unseren Fans gut aufgenommen.

Radfahren macht Spass und manchmal kann die Kleidung dazu passen.

Ausserdem ist es der einzige Bereich in unserer Kollektion, in dem wir wirklich mit helleren Farben spielen und unserer Fantasie freien Lauf lassen können. Ich verbringe viel Zeit mit Textilien und liebe Kunst und alles, was schön ist, wenn es um Kleidung geht, also sind die Drucke wirklich nur eine Erweiterung dessen, was ich normalerweise mache, und das macht mir Spass. Wir werden in absehbarer Zukunft jede Saison einen kleinen Teil der Linie den Prints widmen, aber der Kern unseres Brands und unserer DNA wird immer ultrahochqualitative, minimalistische Kleidung sein.  

Kannst Du uns etwas darüber verraten, was Du in diesem Jahr für uns bereithältst? Gibt es Projekte oder Produkte, über die Du bereits sprechen kannst? 
Wir haben das letzte Jahr damit verbracht, wirklich darüber nachzudenken, was die Zukunft für SAS bereithält. Wir lieben alle unsere Community-Initiativen und planen, mehr zu tun, um die Menschen zu unterstützen, die diese Industrie grossartig machen.

Wir sind immer auf der Suche nach besseren Produkten und beschaffen neue Stoffe, um in neue Kategorien vorzudringen.

Und wir planen, die Search Brigade in diesem Jahr auf jeden Fall zurückzubringen. Das ist eine unserer grössten Freuden und eines der lohnendsten und aufregendsten Dinge, die wir ausserhalb des Kleidungssegments tun. Wir werden wieder quer durch die Vereinigten Staaten fahren und auch einige kürzere Distanzen haben, während die Dinge sich wieder öffnen. Eine Swiss Alps Brigade klingt grossartig. Let’s talk!!!

Nun, Daniel, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mit uns zu plaudern! Wir hoffen, dass wir bald einmal reisen können und vielleicht eine Werksbesichtigung in New York machen können. Eine Auswahl der SEARCH AND STATE-Produkte findest Du hier online oder im Laden. 
Wir würden uns freuen, Euch jederzeit in NYC begrüssen zu dürfen. Ihr seid immer willkommen. Vielen Dank, dass Ihr Euch für unseren Brand interessiert und ich dieses Interview geben durfte. Wir wissen das wirklich zu schätzen. Vielen Dank und bis bald.

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