Studie: eBullitts liefern schneller, billiger und sauberer als Vans

24 November 2023・news
Studie: eBullitts liefern schneller, billiger und sauberer als Vans

 


Die Ergebnisse der Studie in Kürze

  • Kale AI aus London betreibt Logistikforschung und hat 7340 Lieferungen von eBullitts auf 907 Routen in Brüssel verfolgt.
  • Die Gesamtstrecke zu den gleichen Adressen betrug 7709 Kilometer für die Cargobikes und 9977 Kilometer für die Lieferwagen. Dies entspricht einer um 30 Prozent kürzeren Fahrstrecke für die Cargobikes.
  • Die Studie zeigte, dass die Cargobikes in allen Stadtgebieten eine einheitliche Geschwindigkeit von 16 Kilometern pro Stunde aufwiesen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Lieferwagen auf der letzten Meile in Brüssel liegt bei 11 Kilometern pro Stunde. Damit sind Cargobikes 45 Prozent schneller als Lieferwagen.
  • Bei einer durchschnittlichen Parkentfernung von 30 Metern vom Lieferort haben Cargobikes eine geschätzte Zeit von zwei Minuten für das Parken und den Weg zum Ziel. Genaue Daten über die Fahrzeiten von Lieferfahrzeugen in Brüssel sind nur begrenzt verfügbar, aber Studien aus anderen Städten liefern nützliche Anhaltspunkte. Die Forscher*innen gehen konservativ von durchschnittlich fünf Minuten aus.

  • Die Modellierung zeigt, dass Cargobikes auf realen Strecken in einer dicht besiedelten Stadt wie Brüssel auf der letzten Meile mehr als doppelt so schnell sind. 
  • Die Gesamtlieferzeit für Lieferwagen und Cargobikes wurde von Kale AI durch eine Kombination der Analyse von Entfernungen, Fahrzeuggeschwindigkeiten und Servicezeiten auf den realen Routen des Lieferunternehmens in Brüssel berechnet. 

  • Die Gesamtlieferzeit der Cargobikes ist um 51 Prozent kürzer als die der Lieferwagen.
  • Bei 250 Arbeitstagen (2000 Stunden) pro Jahr ergeben sich 20’200 Auslieferungen für Cargobikes und 9800 für Lieferwagen pro Jahr.
  • Um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Einsatzes von Cargobikes im Vergleich zu Lieferwagen zu quantifizieren, wurden die Kosten pro Paket berechnet: 9,5 Rappen für ein eBullitt, 1.05 Franken für einen Diesel-Lieferwagen und 1.01 Franken für einen Elektro-Lieferwagen.
  • Die Lebenszyklusanalyse zeigt, dass das eBullitt die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug um 98 Prozent und im Vergleich zu einem Elektro-Lieferwagen um 96 Prozent reduziert.

Fazit

Die Kombination aus Wendigkeit, Zugänglichkeit und Effizienz in Innenstädten macht das Cargobike zur ersten Wahl in der Citylogistik. Die flächendeckende Einführung von Cargobikes könnte als Katalysator für weitergehende Verbesserungen des städtischen Lebens und der Nachhaltigkeit dienen.


Studie in Brüssel bestätigt Vermutungen

Lieferungen auf der letzten Meile nehmen stark zu und Cargobikes verändern die Citylogistik. Eine neue Studie bestätigt nun, dass eBullitts doppelt so effizient und bis zu zehnmal billiger liefern als Lieferwagen. Zudem tragen Cargobikes dazu bei, Staus und Umweltverschmutzung drastisch zu reduzieren.

Bei der Auslieferung von Waren im Zentrum der belgischen Hauptstadt Brüssel legten die eBullitts 30 Prozent kürzere Wege zurück. Zudem fuhren sie mit einer Geschwindigkeit von 16 Kilometern pro Stunde gegenüber 11 Kilometern pro Stunde bei Lieferwagen, die zusätzlich im Stau standen. Das ergab eine Studie der Londoner Firma Kale AI im Auftrag von LARRY VS HARRY. Die Cargobikes waren mehr als doppelt so schnell wie die Lieferwagen. Für eine typische Strecke von 8,5 Kilometern in der Brüsseler Innenstadt benötigten sie nur 48 Minuten gegenüber 99 Minuten.

Höhere Effizienz

Über einen Zeitraum von eineinhalb Monaten lieferten die Cargobikes durchschnittlich 10,1 Pakete pro Stunde aus. Die Lieferwagen schafften nur 4,9 Pakete pro Stunde. Die Bikes umfahren Staus, nehmen Abkürzungen durch für den Durchgangsverkehr gesperrte Strassen und kommen im Schnitt bis auf 30 Meter an die Zustellpunkte heran. Fusswege werden minimiert. Frühere Studien haben gezeigt, dass Lieferfahrzeuge bis zu 25 Minuten pro Stopp mit der Parkplatzsuche verbringen.

Für die aktuelle Studie wertete Kale AI GPS-Daten von eBullitts des Kurierdienstes Urbike in Brüssel aus. Da keine Daten von Lieferwagen vorlagen, wurden die GPS-Daten der Fahrräder mit simulierten Daten von Lieferwagen verglichen.

Auch die Modellierung der Gesamtbetriebskosten zeigt die wirtschaftlichen Vorteile der Cargobikes. Die Anschaffungskosten für eBullits betragen nur einen Bruchteil der Preise für typische Diesel- und Elektrotransporter. Rechnet mensch Versicherung, Wartung, Abschreibung und Energiekosten zusammen, haben Lieferwagen bis zu zehnmal höhere Kosten pro Paket. Bezieht mensch die fixen und variablen Kosten mit ein, kostet jede Lieferung mit dem Cargobike 9,5 Rappen, mit einem Diesel-Kleintransporter 1.05 Franken und mit einem Elektro-Kleintransporter 1.01 Franken.

Emissionsfreie Bike-Logistik

eBullitts reduzieren die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu Diesel- und Elektrofahrzeugen um 96 bis 98 Prozent, basierend auf umfassenden Lebenszyklusanalysen. Bis 2025 wird die Zahl der Paketzustellungen weltweit auf 200 Milliarden steigen. Eine deutliche Zunahme gegenüber 2018 mit 90 Milliarden Lieferungen. Eine kürzlich in Paris durchgeführte Studie hat ergeben, dass 67 Prozent der täglichen Transporte eines bekannten Logistikunternehmens ohne Mehrkosten auf Cargobikes umgestellt werden könnten. 

Cargobikes sind also nicht nur effizient, schnell und zuverlässig für die Zustellung auf der letzten Meile, sie reduzieren auch drastisch CO₂-Emissionen, Luftverschmutzung und Unfälle. Dies sind zunehmend überzeugende Argumente für Cargobikes, die zu menschlicheren Städten mit besseren und sichereren Lebensbedingungen beitragen. 

Die Vorteile des Cargobikes gegenüber dem Auto liegen auch im privaten Bereich auf der Hand. Wer in der Stadt lebt und arbeitet und jeden Tag zur Arbeit fährt – und vielleicht auch noch die Kinder zur Kita oder Schule bringt – kann viele Stunden im Jahr sparen.

Das Potenzial von Cargobikes

Die Effizienz von Cargobikes ist noch nicht überall bekannt. «Heute verstehen viele Unternehmen das Potenzial von Cargobikes noch nicht», sagt Nicolas Collignon, Mitbegründer von Kale AI, Doktor der kognitiven Informatik und Hauptautor der Studie. «Viele Entscheidungen, die getroffen werden, basieren daher noch auf falschen Annahmen.» Daten und Studien, welche die Vorteile und das Potenzial von Cargobikes belegen, könnten den Übergang zu einer viel nachhaltigeren und effizienteren Art der Fortbewegung in Städten beschleunigen.

Eines der grossen Missverständnisse sei, dass es vor allem darauf ankomme, wie schnell das Fahrzeug fahren könne. «Studien haben jedoch gezeigt, dass mehr als 50 Prozent der Arbeitszeit mit der Suche nach einem Parkplatz oder mit dem Parkieren von Lieferwagen verbracht wird», erklärt Collignon. Weil der Parkplatz häufig nicht direkt bei der Lieferadresse sei, müsse die*der Fahrer*in den restlichen Weg zu Fuss gehen.

Staus und E-Commerce-Boom

Das Problem der Verkehrsüberlastung in den Städten wird sich noch verschärfen. Diese Ansicht vertritt Maria Sinziiana Astefanoaei, Assistenzprofessorin an der IT-Universität Kopenhagen. Die promovierte Informatikerin beschäftigt sich mit menschlicher Mobilität und raum-zeitlichen Daten: «Bei einer so starken Urbanisierung, wie wir sie derzeit erleben, wird Platz zu einer sehr wertvollen und knappen Ressource». 

Während der Pandemie erlebte der elektronische Handel einen Boom, und es wird erwartet, dass er in den kommenden Jahren noch weiter wachsen wird. Das Verkehrsaufkommen und die Verkehrsüberlastung nehmen in allen Grossstädten stark zu. Lieferwagen sind ein wesentlicher Teil dieser Entwicklung. Astefanoaei: «Wir müssen uns also fragen: Ist es sinnvoll, halbleere Lieferwagen in der Rushhour stehenzulassen? Oder gibt es eine bessere Lösung?»  Der Ersatz von Diesel- durch Elektro-Lieferwagen löse das Platz- und Stauproblem nicht. «Das Cargobike ist aufgrund seiner geringen Grösse, seiner Wendigkeit im Verkehr und der Möglichkeit, in der Nähe des Zielortes zu parkieren, eine echte und viel effizientere Alternative in dichten städtischen Gebieten.»

Mehr als eine Vermutung

Bislang fehlte es an Forschungsergebnissen, die Menschen und Städten weltweit eine solide Grundlage bieten, um wesentliche Teile des städtischen Güterverkehrs auf emissionsfreie Bike-Logistik umzustellen. «Als wir unser Unternehmen gründeten, hatten wir keine Daten, um wissenschaftlich zu belegen, wie viel effizienter wir im Vergleich zu anderen Transportmitteln sind», sagt Pierre Hanoune, COO & CTO von Urbike, dem Bike-Logistikunternehmen, das an der Studie teilgenommen hat. «Dank der Studie und der GPS-Chips in unseren Cargobikes verfügen wir nun über aktuelle Daten.» 

Sie bestätigen die Vermutung der Logistiker*innen, dass Cargobikes ein geeignetes Instrument für die Warenlieferung in städtischen Gebieten sind. «Die Durchschnittsgeschwindigkeit unserer Bikes ist viel höher als die von Lieferwagen, aber noch wichtiger und der grösste Vorteil für unsere Kund*innen ist die Berechenbarkeit der Lieferzeiten.» Ein Bike bleibt nicht im Verkehr stecken und kann immer in der Nähe des Zielortes parkieren. Die kommunizierte Lieferzeit werde in der Regel eingehalten. Hanoune: «Wir legen grossen Wert auf einen professionellen Service. Es ist uns wichtig, nicht in erster Linie als Bike-, sondern als normaler Logistikdienstleister wahrgenommen zu werden.» Sie seien so professionell wie jeder andere auch. «Aber das Cargobike ist effizienter und berechenbarer und die negativen Externalitäten sind im Vergleich zu den Alternativen viel geringer.»

Bei LARRY VS HARRY kannst Du die gesamte Studie nachlesen.

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