Ein Tag auf der Strasse mit PAS NORMAL STUDIOS
27 Juli 2022・storyWir waren auf dem Weg nach irgendwo. Es war ein heisser Tag Anfang Juli und ein Kollege und ich fanden uns im Auto auf den verlassenen Strassen des Elsass wieder. Irgendwie ist es in den französischen Kleinstädten immer ziemlich ruhig. Jede Stadt sieht ähnlich aus wie die andere. Eine Kirche in der Mitte, an der links eine Strasse vorbeiführt. Keine Menschen auf den Strassen. Sehr wenig Verkehr. Wir folgten einer Gruppe von Radfahrer*innen und waren kurz davor, sie einzuholen, nachdem sie eine Nebenstrasse genommen hatten. Unser Ziel war der Van von PAS NORMAL STUDIOS am Fusse von La Super Planche des Belles Filles. Das Ziel der 7. Etappe der Tour de France.
Die Gruppe von Fahrer*innen, die wir für diesen langen Tag auf der Strasse zusammengestellt hatten, war eher zufällig. Da war Sigi, einer der Mechaniker in unserer Werkstatt, und seine Freundin Carina. Die anderen sind enge Freunde des Ladens und gute Kunden. Wenn man eine Gruppe wie diese zusammenstellt, weiss man nie so recht, wie die Dynamik sein wird, wenn sie einmal unterwegs ist. Aber dem Lächeln und Lachen nach zu urteilen, das wir am frühen Morgen gesehen hatten, als sie sich bei OBST&GEMÜSE getroffen hatten, sollte es ein guter Tag werden.
Reibungslose Fahrt
Die Fahrt zum Rennen verlief alles in allem recht reibungslos. Die Gruppe funktionierte gut und es gab keine Probleme ausser einem platten Reifen in der Nähe des TGV-Bahnhofs Belfort-Montbéliard. Erst am Fusse des Anstiegs in Plancher-Bas wurden die Dinge chaotischer. Die Strassen waren früher gesperrt, als uns die Organisator*innen zuvor mitgeteilt hatten. Das machte es den Fahrer*innen unmöglich, den gesamten Anstieg vor dem Mittagessen zu bewältigen, wie wir es geplant hatten. Unser OBST&GEMÜSE-Van durfte auch nicht dorthin fahren, wo der Bus der PAS NORMAL STUDIOS geparkt war. Was macht mensch also? Mensch improvisiert.
Einige Fahrer entschieden sich, stattdessen zum nahe gelegenen Ballon de Servance zu fahren. Der Anstieg ist zwar nicht so spektakulär und hart wie die Super Planche des Belles Filles, aber die Anfahrt führt durch einen wilden Wald über ein recht einsames Strässchen und hat deshalb durchaus auch seinen Reiz. Damit war aber unser Problem des Treffens mit PAS NORMAL STUDIOS noch nicht gelöst.
Parkplatz mit Vorteil
Jannik, der sehr gut gelaunte Fahrer des PNS-Lieferwagens, war aber schnell bei der Hand und fuhr mit seinem Wagen zu unserem hinunter. Wir hatten unseren auf einem nicht ganz so attraktiven Parkplatz geparkt, der aber einen grossen Vorteil hatte: Schatten. Dieser 8. Juli war ein ganz typischer Tag in diesem besonders heissen Sommer. So waren die Fahrer*innen bald darauf beim Mittagessen. Im Schatten. Abhängen. Und beobachteten, wie das Rennen näher kam.
Als das Rennen so nah war, dass wir die TdF-Hubschrauber fast hören konnten, machten wir uns auf den Weg zur Strecke. Es war toll, Menschen aller Altersgruppen zu sehen, die sich so auf das Rennen freuten. Viele von ihnen standen schon seit Stunden an der Strasse, um einen Blick auf ihre persönlichen Favoriten zu erhaschen. Ausgestattet mit Souvenirs aus der vorbeiziehenden Karawane. Sie warteten geduldig. Dann, wie aus heiterem Himmel und wie ein perfekter Sturm, erschienen die ersten Fahrer. Alle schrien aus vollem Halse. Man spürte einen Windstoss, als die Rennfahrer vorbeirauschten. Und in wenigen Minuten war es wieder vorbei. Zeit, nach Hause zu gehen.
Grossartiger Kampf
Zurück im Van schauten wir uns den letzten Abschnitt der Etappe an. Beim Abendessen. Ein grossartiger Kampf zwischen David (Lennard Kämna) und zwei Goliaths (Tadej Pogacar & Jonas Vingegaard). Bei dem Pogacar die Bühne betrat. Später, wie wir jetzt wissen, gewann Vingegaard das Rennen. Die Heimfahrt verlief entspannt, aber in einem angemessenen Tempo, und wir rollten noch vor Sonnenuntergang zurück nach Basel. Eine Fahrt mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Eine von jenen Fahrten, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.