Going the distance: Du musst Dich auf Deinem Bike wohlfühlen

07 Februar 2023・story
Going the distance: Du musst Dich auf Deinem Bike wohlfühlen

Etwas vom Schönsten, was ein Bike bietet, ist Freiheit. Zu fahren, wohin Du willst. Deine körperlichen und geistigen Grenzen zu erweitern. Die Serie «Going the Distance» soll Dir als Leitfaden und als künftige Inspiration dienen. Sie basiert auf unseren eigenen Erfahrungen mit Bikepacking, Randonnées und Ultradistanzrennen.


In dieser Serie haben wir über eine Reihe von Themen gesprochen: von der Einführung über Kleidung, Ausrüstung und Veranstaltungen bis hin zu unseren eigenen Erfahrungen. Es gibt jedoch ein Thema, dem wir bisher noch nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt haben. Und doch ist es sehr wichtig: Bikes. Und um es gleich zu Beginn dieses Artikels klarzustellen: Du brauchst nicht das Neueste und Beste. Radtouren und Langstreckenfahrten lassen sich mit fast jedem Bike unternehmen. Dennoch gibt es ein paar Hinweise, wie Du Dein aktuelles Rad besser nutzen kannst – oder worauf Du bei Deinem nächsten Bike achten solltest. 

Den Komfort erhöhen

Das Wichtigste, um stundenlang oder sogar tagelang auf dem Sattel sitzen zu können, ist der Komfort. Der häufigste Grund, warum Menschen ein Rennen aufgeben oder eine Pause vom Radfahren einlegen, sind körperliche Beschwerden. Nachfolgend findest Du die häufigsten Beschwerden, die bei längerem Radfahren auftreten und mit dem Bike zu tun haben.

  • Schmerzen im Nacken und in den Schultern
  • Knie- und Hüftgelenksbeschwerden oder -schmerzen
  • Probleme mit der Achillessehne

Die meisten dieser Probleme sind bis zu einem gewissen Grad vermeidbar. Oder zumindest so weit, dass die Beschwerden beherrschbar bleiben und Du weiter fahren kannst. Der Schlüssel zur Lösung der oben genannten Probleme ist die Position, die Du auf Deinem Bike einnimmst. 

Positionierung auf dem Bike

Wie gut Deine Position ist, lässt sich durch Versuch und Irrtum ermitteln. Ein richtiges Bikefitting, das auf längere Strecken ausgerichtet ist, kann Dir jedoch einen Vorsprung verschaffen. Eine komfortablere und weniger rennmässige Position macht wahrscheinlich einen grossen Unterschied. Das Gleiche gilt für die Winkel zwischen Deinen Hüften, Knien und Füssen. Eine Position, die auf einer zwei- bis dreistündigen Trainingsfahrt noch gut aussieht, kann auf einer achtstündigen Tour zur Qual werden. 

Kontaktpunkte mit dem Bike

Die Berührungspunkte, die Du mit Deinem Rad hast, sind ein weiterer wichtiger Faktor für ein komfortables Fahren. Das sind Dinge, die im Allgemeinen etwas leichter herauszufinden sind, zumindest bis zu einem gewissen Grad, da es sich um Teile handelt, die relativ leicht auszuprobieren und zu verändern sind. Du vermeidest mit dem richtigen Setup folgende Probleme:

  • Taubheitsgefühle/Nervenschäden an den Händen 
  • Sitzbeschwerden
  • Probleme mit den Füssen

Hände

Für die Hände ist es wichtig, mehrere bequeme Positionen am Lenker zu haben und diese immer wieder zu wechseln. Also von den Hoods zu den Drops und zum oberen Ende des Lenkers. Das hält den Blutfluss in Gang und verhindert Nervenschäden in den Händen. Ausserdem ist es sehr empfehlenswert, gepolsterte Handschuhe zu tragen. Ausserdem kannst Du Deinen Lenker mit einem dickeren, dämpfenden Lenkerband umwickeln. Alternativ verwendest Du zwei Lagen eines gewöhnlichen Bandes, um den gleichen Effekt zu erzielen. Und wenn die Tour oder das Rennen es zulässt, solltest Du das Bike mit einem Aero-Lenker ausstatten. So hast Du eine weitere, entspannte Position. 

Hintern

Sattelschmerzen sind unter Langstreckenfahrer*innen recht verbreitet. Die Menschen haben sehr unterschiedliche Vorlieben, wenn es um Sättel geht. Manche bevorzugen Sättel mit Löchern, andere mit Polsterung, wieder andere fahren nur mit Brooks-Ledersätteln, manche bevorzugen kurze Sättel mit einem Schlitz. Eine richtige oder falsche Antwort gibt es leider nicht. Auch hier gilt: Probieren geht über Studieren und ein Bikefitting wird Dir dabei helfen. Seit kurzem haben wir zudem in unserem Performance Showroom eine Art Hocker, der Dir hilft, die richtige Sattelbreite und -länge zu ermitteln. Das gibt Dir einen Vorsprung auf dem Weg zu einer komfortablen Fahrt. Und: Chamois-Creme hilft auch!

Füsse

Schuhe und Pedale sind ein weiteres persönliches Thema. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass steife Carbon-Rennradschuhe nichts für die Langstrecke sind. Entscheide Dich lieber für Mountainbike-Schuhe, denn die sind bequemer zu fahren. Die Flexibilität der Sohlen verzeiht mehr und gibt Dir etwas Spielraum. Und sie laufen sich viel angenehmer, wenn man mal nicht auf dem Rad sitzt. Der letzte Tipp: Kaufe Schuhe, die ein bisschen zu gross sind. Der zusätzliche Platz kann wichtig sein, wenn Deine Füsse während der Fahrt anschwellen. Oder um extra dicke Socken anzuziehen, wenn es draussen kalt ist.

Der Komfort aus dem Bike

Nachdem wir schon viele Bikes gefahren sind, können wir mit Sicherheit sagen, dass es auf das Material ankommt, aus dem es gefertigt ist. Die Vibrationen der Strasse dringen ständig in Deinen Körper. Und manche Materialien können diese Vibrationen besser absorbieren als andere. Wir sind der Meinung, dass Bikes aus Titan und Stahl am besten geeignet sind, danach kommen Carbon und zuletzt Aluminium. Warum also sind alle modernen Performance Bikes aus Carbon gefertigt? Nun, der Markt war – lange Zeit – besessen von Geschwindigkeit und Aerodynamik. Das Ergebnis waren schnelle, aber eher unbequeme Bikes. Glücklicherweise hat sich das Blatt gewendet und es gibt heute auch einige komfortable Carbon-Modelle. 

Laufräder und Reifen

Es wird Dich nicht überraschen, dass sehr hohe Carbonfelgen nicht unbedingt jene sind, die Fehler am besten verzeihen. Obwohl sie aerodynamisch sind, übertragen sie eine Menge Vibrationen, die auf Dauer zu körperlicher Ermüdung führen. Niedrigere Carbon- oder Aluminiumfelgen bringen Dich weiter.

Es ist viele Jahre her, dass 700x23c die Standardgrösse für Radreifen war. Heutzutage sind 25-28c die Norm. Wenn Du jedoch vorhast, viel Zeit auf dem Rad zu verbringen, solltest Du aus Gründen des Komforts vielleicht sogar eine Nummer grösser wählen. 700x32c ist die Mindestgrösse, die Du wählen solltest, wenn der Rahmen des Bikes dies zulässt. Ansonsten gehe so breit wie möglich. Leute, die (kleinere) 650b-Laufräder fahren, können bis zu einer Grösse von 55c aufstocken, ohne zu viel Geschwindigkeit zu verlieren – und dabei eine Menge Komfort zu gewinnen. 

Im Dunkeln leuchten

Ein weiteres Thema, das Du für Dein aktuelles oder nächstes Bike in Betracht ziehen solltest, ist eine gute Beleuchtungseinrichtung. Um die Optionen auf den Punkt zu bringen: Du hast die Wahl zwischen batterie- oder dynamobetriebenen Lampen. Viele Langstreckenradler*innen investieren in ein Vorderrad mit einer guten Dynamonabe, die das Fahren im Dunkeln zu einer sorgenfreien Übung macht. Darüber hinaus gibt es Systeme, die es ermöglichen, eine USB-Ladestation an diese Naben anzuschliessen. Das macht Dich unabhängiger davon, unterwegs zum Aufladen anhalten zu müssen. 

Zum Schluss

Es gibt viele Dinge, die zu einem guten Langstreckenrad gehören. Meistens geht es darum, verschiedene Optionen zu testen und auszuprobieren. Für die einen ist es eine lange Reise, für die anderen ist ihr aktuelles Bike vielleicht perfekt geeignet. Oder Du denkst nach der Lektüre dieses Texts, dass Dein Bike nicht zu Deinen Ambitionen passt. In diesem Fall beraten wir Dich gerne, mit welchen Änderungen es möglicherweise doch noch passt. Ausserdem haben wir in unserem Showroom eine grosse Anzahl an tollen Bikes und Rahmen von OPEN, MOOTS und NO22. Wenn Du nach diesem Artikel noch Fragen hast, kannst Du uns gerne eine Nachricht schicken.

 
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