How to #3: Wie Du Deine Kette richtig pflegst

Wir von OBST&GEMÜSE wollen Dir helfen, kleinere Probleme mit Deinem Bike ‒ auch unterwegs ‒ selber zu beheben. Damit Dein Bike weiter fährt und Du nicht am Strassenrand strandest. Wir werden verschiedene Themen sowohl für Cargo- als auch für Performance Bikes anschauen. Wenn Du ein bestimmtes Thema oder Problem hast, das wir in dieser Serie besprechen sollen, schicke uns bitte eine Nachricht.

Was gibt es Schöneres, als mit dem Bike fast lautlos dahinzurollen? Nur mit dem Fahrtwind im Ohr? Dafür musst Du unter anderem auf einen sauberen, gepflegten Antrieb achten. Wenn die Kette quietscht, hat der Verschleiss bereits eingesetzt und die Nutzungsdauer verkürzt sich. Es lohnt sich also, auf die Kette zu hören. Wie aber pflegst Du sie richtig?

Grundsätzlich solltest Du Deine Kette alle rund 500 Kilometer mit einem Entfetter behandeln. Also am besten, wenn Du noch keine Geräusche wahrnimmst. In unserem Workshop verwenden wir den Ketten-Entfetter von Motorex. Wenn die Kette richtig schmutzig ist, solltest Du auch die Kassette, die Kettenblätter, das Schaltwerk und die Röllchen entfetten. Dafür gibt es spezielle Geräte mit Bürsten und Behälter, eine alte Zahn- oder Geschirrbürste erfüllt aber den gleichen Zweck. 

Schäden vermeiden

Für Reinigung und Schmierung entfernst Du am besten das Rad. So vermeidest Du, dass Bremsen oder Lager unbeabsichtigt Entfetter oder Schmiermittel abbekommen. Damit Du die Kurbel trotzdem frei drehen kannst und die Kette wieder gespannt ist, kannst Du eine spezielle Umlenkrolle in das Ausfallende einsetzen, ein sogenannter Naben-Dummy. 

Wenn alles vorbereitet ist, trägst Du den Entfetter auf die Bürste auf und fährst damit der Kette entlang, in dem Du langsam rückwärts kurbelst. Das wiederholst Du, bis die Kette sauber ist. Anschliessend kommt der zweite Durchgang mit normalem Seifenwasser, mit dem Du auch den Rest des Bikes reinigen kannst. Dann mit klarem Wasser alles gründlich abspülen. So entfernst Du die Reste des Entfetters. Anschliessend wischst Du die Kette mit einem fusselfreien Lappen trocken. Oder Du pustest sie mit Druckluft ab, falls Du ein entsprechendes Gerät hast. Wichtig ist, dass die Kette komplett trocken ist, bevor Du schmierst.

Öl einziehen lassen

Beim Schmieren solltest Du keinen Spray verwenden. Im schlechtesten Fall hast Du nämlich das Öl auch noch auf der Kettenstrebe und den Ausfallenden. Das Öl tropfst Du Glied für Glied auf die Innenseite der Kette. Wenn es schneller gehen soll, kannst Du die Kette auch langsam rückwärts drehen. Danach lässt Du das Öl einige Stunden einziehen, im Idealfall sogar über Nacht. Vor der nächsten Fahrt ziehst Du das überschüssige Öl wiederum mit einem fusselfreien Lappen ab, sodass nur noch Öl in den Zwischenräumen verbleibt. Alles andere sorgt nur dafür, dass Schmutz einfacher und schneller an der Kette haften bleibt. Kettenöle gibt es für verschiedene Verwendungszwecke und äussere Konditionen. Falls Du unsicher bist, beraten Dich unsere Mechaniker gerne.

Wachs hält sauber

Was wir selber auch gerne verwenden, ist Kettenwachs. Die Vorteile: Wachs wirkt bei allen Konditionen gut und der Antrieb bleibt sauber. Kettenwachs trocknet aus und hinterlässt keine feuchte, schmierige Oberfläche. Er ist ausserdem wasserabweisend. Du musst also den Antrieb seltener reinigen. Selbstverständlich gibt es aber nicht nur Vorteile. Du musst nämlich die Kette noch gründlicher reinigen und kannst nur komplett entfettete oder völlig neue Ketten wachsen.