How to #11: der ideale Reifendruck am Cargobike
04 Oktober 2024・storyWir von OBST&GEMÜSE wollen Dir helfen, kleinere Probleme mit Deinem Bike ‒ auch unterwegs ‒ selber zu beheben. Damit Dein Bike weiter fährt und Du nicht am Strassenrand strandest. Wir werden verschiedene Themen sowohl für Cargo- als auch für Performance Bikes anschauen. Wenn Du ein bestimmtes Thema oder Problem hast, das wir in dieser Serie besprechen sollen, schicke uns bitte eine Nachricht.
Der Reifendruck am Cargobike hat einen grossen Einfluss auf Deine Fahrt. Zum einen entscheidet er darüber, wie komfortabel Du vorankommst. Zu harte Reifen führen dazu, dass Du jede Erschütterung direkt abbekommst und selber schneller ermüdest. Dein Körper ist zum Pedalieren auch noch damit beschäftigt, die Stösse zu absorbieren und der Fahrwiderstand steigt. Auch wenn Dir das im Moment nicht als anstrengend erscheint, summieren sich Stösse und Widerstand auf die Länge. Jede*r Gravelfahrer*in hat diese Erfahrung bereits machen müssen. Ausserdem verlierst Du bei sehr harten Reifen auch immer wieder den Kontakt zum Untergrund.
Reifen und Felgen gehen schneller kaputt
Zum anderen ergibt sich ein «schwammiges» Fahrgefühl, wenn die Reifen zu weich sind. Das Bike fühlt sich unpräzise und instabil an. Vor allem in Kurven und beim Bremsen ist das ein Problem, wenn das Bike nicht in der Spur bleibt, sondern ein Gefühl wie beim leichten Wegrutschen vermittelt. Umso mehr, wenn Du Kinder oder grosses Gewicht transportierst. Zudem gehen Reifen und Felgen schneller kaputt.
Der Reifendruck beeinflusst auch, wie weit Du mit dem Akku am eCargobike kommst. Sind die Reifen zu weich, fährst Du gegen deren Rollwiderstand. Das braucht mehr Energie – analog zu den zu harten Reifen, bei denen nur Du unnötig Energie brauchst.
Verschiedene Faktoren für Reifendruck
Aus all diesen Gründen ist nachvollziehbar, dass der korrekte Reifendruck wünschenswert ist. Dafür gibt es aber leider keine präzise Zahl. Der Druck ist nämlich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig: unter anderem von der Radgrösse, der Reifenbreite, dem Gesamtgewicht, dem befahrenen Untergrund und selbstverständlich auch von den eigenen Vorlieben.
Für Performance Bikes gibt es diverse Online-Rechner, bei denen mensch auch Sitzposition, Felgenbreite, Reifenart, Durchschnittsgeschwindigkeit und manchmal noch vieles mehr eingeben kann. Das Resultat ist dann ein Druck bis auf zwei Stellen hinter dem Komma genau. Aber auch das ist eigentlich nur ein Richtwert, denn selten ist zum Beispiel der befahrene Untergrund auf einer längeren Tour immer gleich.
Breitere Reifen, tieferer Druck
Du merkst schon, DEN korrekten Reifendruck, der für alle stimmt, gibt es nicht. Was aber gilt: je breiter und voluminöser der Reifen, desto tiefer der Druck. Wir können Dir deshalb nur eine Annäherung liefern, von der ausgehend Du zu Deinem besten Druck gelangst. Bei BUTCHERS & BICYCLES und BAKFIETS reichen aufgrund des Reifenvolumens zwischen 3 und 4 Bar. Den Druck solltest Du aber bestimmt nicht unter 1 Bar sinken lassen, weil Du sonst Durchschläge riskierst. Beim Bullitt empfehlen wir 4 bis 5 Bar und ein Minimum von 2 Bar wegen des Durchschlagsrisikos.
Sind Du und Deine Ladung leichter, reicht auch ein tieferer Druck. Das Gleiche gilt für schlechte Strassen oder Feldwege. Umgekehrt solltest Du härter pumpen, wenn das Gesamtgewicht höher ist. Wichtig ist auch, dass Du den Druck regelmässig alle zwei bis vier Wochen kontrollierst. In einem Monat können Reifen 1 Bar verlieren.