LA RATATOUILLE 2022: Viel Freude, wenig Regen

Bereits zum zweiten Mal durften wir als Basis für LA RATATOUILLE dienen. Am Samstag, 7. Mai 2022, trafen sich 49 Rennradfahrer*innen – fast zur Hälfte Frauen – bei uns an der Kasernenstrasse. Vor dem Start um 7:30 Uhr gab es Kaffee und Croissants zur Stärkung. Zu bewältigen waren über 200 Kilometer und 2600 Höhenmeter. Manche unter den Teilnehmenden hatten eine solche Distanz noch nie per Bike überwunden. Entsprechend war eine gewisse Anspannung spürbar. Die verflog aber mit den ersten Pedalumdrehungen.

Diese führten zuerst ins Elsass, wo dank Nebel eine schon fast mystische Stimmung herrschte. Beim ersten Checkpoint bei Seppois-le-Haut nach rund 43 leicht hügeligen Kilometern herrschte grosser Andrang für die selbstgemachten Schnittchen. Den Hinweis, dass gleich danach scharf links abgebogen werden muss, haben nicht alle ganz ernst genommen.

Kurzer Anstieg, rasante Abfahrt 

Über verlassene Gleistrassees, die für Bikes umgebaut wurden, Felder und durch Wälder ging die Route Richtung Blochmont. Jener Hügel der Region, der jeder und jedem ein Begriff ist, die*der schon einmal auf einem Rennrad gesessen ist. Die folgende rasante Abfahrt führte das Peloton ins Lützeltal Richtung Laufen. Aber anstatt direkt nach Laufen reinzufahren, gab es noch den kurzen Anstieg nach Röschenz zu bezwingen. Dieser wurde mit einer wiederum schönen Abfahrt auf neustem Asphalt belohnt.

In Laufen gab es bereits den nächsten Checkpoint mit Reisriegeln aus der RATA-Küche. Die waren nach 87 Kilometern für einige hochwillkommen. Denn anschliessend ging es rein in den Baselbieter Jura. Abgesehen von einem wenig befahrenen Abstecher runter nach Reigoldswil waren die Anstiege zwar sanft. Nichtsdestotrotz mussten sie bezwungen werden. Am folgenden Checkpoint bei Kilometer 117 in Liestal erhielten die Teilnehmenden Kaffee. Über Sissach und Ormalingen ging es weiter in den Aargau. Asphof, Flugplatz Schupfart und die Verbindung nach Eiken – mit der wunderbar langen Abfahrt – waren leicht zu bezwingende Hügel. Von Eiken führte der Weg ins malerische Städtchen Laufenburg.

Regen gehört dazu 

Dieser wurde zwar durch einen kurzen, aber heftigen Regenguss ein wenig getrübt. Diesen machten aber die leckeren und begehrten Kuchen am Checkpoint wieder wett. Da waren schon über 152 Kilometer gefahren und der Weg führte bereits retour Richtung Basel. Zu bewältigen war nur noch ein kurzer Abstecher Richtung Dinkelberg, der dem Schwarzwald vorgelagert ist. Und die Teilnehmenden mussten sich entscheiden: Direkt nach Basel oder noch einen kurzen Schlenker durchs Wehratal über Gersbach einbauen. Nicht wenige wählten die längere Variante und wurden mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Sie stiessen bei der Hohen Flum wieder auf die Fahrer*innen der «Normalroute». Danach hiess es nur noch gemütlich zurückrollen.

Die ersten waren nach nicht ganz zwölf Stunden und über die längere Route im Ziel. Den Abschluss machten nicht ganz drei Stunden später die Geniesser*innen, die mit grossem Hallo begrüsst wurden. Im Ziel gab es das bekannte Ratatouille, Couscous und Hummus. Und viele der Teilnehmenden freuten sich bereits auf das nächste Jahr.

Erlebnisse und Beobachtungen aus dem Ziel

Bei solchen Veranstaltungen ist es immer ein Geduldsspiel bis zum letzten Kontrollpunkt. Die Vorfreude auf die ersten Ankömmlinge war gross. Jedes Mal, wenn wir das Klappern eines Freilaufs hörten, standen wir alle vom Tisch auf, um zu sehen, wer es sein würde. Es brauchte einige OBST&GEMÜSE-Kund*innen, um uns zu täuschen, bevor Yannik durch die Tür kam und LA RATATOUILLE 2022 als Erster beendete. 

Nachdem Yannik aufgetaucht war, trudelte langsam aber sicher eine Gruppe nach der anderen ein. Sie erhielten Applaus, Umarmungen und High-Fives von den anderen Fahrer*innen. Sie waren gut gelaunt, sie hatten es gerade geschafft. Aber man merkte allen auch an, dass sie müde waren von diesem Tag auf der Strasse. Nachdem sie ihre Bikes geparkt, ihre Brevetkarte abgestempelt und ihr wohlverdientes Bier in der Hand hatten, liessen sie sich auf einer Bank oder einfach auf dem Boden nieder. Es ist nur normal, dass man nach einer solchen Leistung einen Moment braucht, um seine Gedanken zu sammeln und sich wieder wie ein Mensch zu fühlen.

Den ganzen Freitag davor und den ganzen Samstag über hatten ein paar Leute aus der Organisation unzählige Stunden in der Küche verbracht, um Gemüse zu schneiden und das Ratatouille zu kochen. Man konnte es schon auf dem Flur riechen. Die Finisher brauchten nicht lange, bis sie sich einen guten Teller voll mit hausgemachtem Essen schmecken liessen. Natürlich gab es genug für eine zweite – oder sogar dritte – Portion, um alle hungrigen Radfahrer*innen satt zu bekommen. 

Wenn Du als Letzte*r ankommst, bekommst Du den grössten Applaus

Während des Essens tauschten die Gruppen viele Geschichten über den Tag aus. Und man merkte, dass das Essen – und die Biere – dazu beitrugen, dass sich alle wieder gestärkt fühlten. Es war einer dieser Tage, an denen das Wetter ständig wechselte. Einige Finisher wurden mit Sonnenschein gesegnet, andere fuhren mit Bewölkung oder sogar im Regen. Irgendwann fing es auch an der Kasernenstrasse an zu schütten und die «Party» wurde in den Showroom verlegt. Viele Leute warteten darauf, dass die letzte Gruppe ins Ziel kam, und als sie einfuhr, stürmten alle auf die Strasse, um ihnen den grössten Applaus zu spenden. 

Die Teams von LA RATATOUILLE und von OBST&GEMÜSE bedanken sich bei allen Beteiligten und hoffen, sie im nächsten Jahr wiederzusehen! Wenn Du mehr über LA RATATOUILLE erfahren möchtest, besuche ihren Instagram-Account oder ihre Website.

Die beiden Routen