O&G Round trip (III)

28 Juli 2021・story
O&G Round trip (III)

«Pässe, Pässe, Pässe!» Das scheint das grosse Credo vieler Rennradfahrer*innen zu sein. Dagegen ist auch grundsätzlich gar nichts einzuwenden. Es gibt aber auch schöne Alternativen, die steil, anspruchsvoll und schweisstreibend sind. Gemeint sind Sackgassen – sei es in Tälern oder auf bewirtschafteten Alpen. Ihr Vorteil: meist wenig Verkehr und häufig tolle Naturerlebnisse. OBST&GEMÜSE präsentiert Dir in loser Folge solche Alternativen.

Turrahus (97,7 km/1810 hm)

«Turrahus» oder «Turahus» mit nur einem «r»? Du wirst unterwegs beide Schreibweisen antreffen. Darüber liesse sich also trefflich diskutieren, denn genügend Zeit hast Du auf diesem Round trip. Wir haben uns für diesen Routenbeschrieb an der amtlichen Schreibweise orientiert: «Turrahus» heisst unser Ziel in den Karten von Swisstopo.

Wir starten am Bahnhof Chur und fahren gemütlich aus dem Bündner Hauptort gegen Westen. Achtung: Es hat Tramschienen! Rasch lassen wir die Stadt hinter uns und wir rollen auf gut ausgebauten Nebenwegen. Über die Brücke über den Rhein geht es nach Felsberg. Auf einer alten Nebenstrasse dem Fluss entlang fahren wir nach Tamins. Beim Schloss Reichenau überqueren wir den Rhein wieder und fahren auf einem Nebenweg hoch nach Bonaduz. Damit vermeiden wir die stark befahrene Hauptstrasse.

Zwei Brücken

Langsam werden wir warm und biegen ein in die Versamerstrasse, die auf den ersten 2,5 km schnurgerade und leicht bergauf verläuft. Es folgen ein paar leichte Kurven, bevor wir zum überwältigenden Panorama der Ruinaulta oder Rheinschlucht kommen. Nach dieser grandiosen Aussicht fahren wir über einen schlechten Strassenbelag und durch kleine Tunnels runter Richtung Versamer Tobel. Über diesen tiefen Taleinschnitt führen zwei Brücken: rechts die alte, schmale Stahlbrücke und links die neue, breite Betonbrücke.

Gleich nach den Brücken geht es in engen Serpentinen steil bergauf. Die Strasse ist gut und nur von einer Baustelle unterbrochen. Nach etwas mehr als 1 km gelangen wir in ein flacheres Stück mit schönem Blick Richtung Versam. Das kleine Dorf thront auf einem Felsen über der Rheinschlucht. Wir lassen es rechts liegen und biegen nach links ins Safiental ab. Gleich wird es wieder steil und wir fahren die rechte Talflanke entlang in die Höhe. Nun führt die Strasse über längere Zeit knackig bergauf. Sie führt auch durch zwei Tunnels: Licht empfohlen! Erst beim Abzweiger Richtung Tenna können wir wieder richtig durchschnaufen, die Strasse ist nun eben oder führt sogar wieder ein wenig bergab. Aber wir wissen: Was wir hier gemütlich runterrollen, müssen wir weiter hinten im Safiental wieder hochsteigen.

Tierische Begrüssung

Und tatsächlich: Direkt hinter Safien-Platz geht die Steigung in den zweistelligen Prozentbereich. Und sie hört auch nicht mehr so rasch auf. Dafür gibt es genügend Schatten im Wald, durch den wir fahren. Nach rund 3 km haben die Strassenbauer*innen Erbarmen. Bis zum Ziel Turrahus können wir den jetzt nur noch leichten Anstieg richtig geniessen. Beim Lädeli unterhalb des Turrahus werden wir von Eseln und Geissen begrüsst. Wir haben nur ganz kurz das Gefühl, dass sie uns ungläubig anschauen… Nach der Stärkung im Berggasthaus Turrahus oder aus der Rückentasche geht es zurück in eine rasante und schöne Abfahrt.

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