Schlauchrecycling ist ein erster Schritt

Das Bike ‒ sei es Cargo-, Performance oder Citybike ‒ ist im Betrieb umweltfreundlich relativ zu anderen Verkehrsmitteln. Bevor es auf die Strasse kommt, braucht das Bike viel Energie in der Produktion. Deshalb ist es wichtig, Velos gut zu pflegen. Damit stellst Du sicher, dass es lange in Gebrauch bleibt. Die eingesetzte Energie nutzt Du so möglichst optimal. Kommt das Bike am Ende seiner Nutzungsdauer an, sind derzeit nur wenig Teile fürs Recycling geeignet. Ein Umstand, der auch der Bikeindustrie aufgefallen ist und an dem sie arbeitet.

Es gibt aber bereits Teile und Zubehör mit Recycling-Anteil. So mischt SILCA der Dichtmilch Ultimate Tubeless Sealant Fasern aus recycelten Bikes, Carbonrädern, Rennwagen und Flugzeugteilen bei, damit sie Löcher im Reifen besser abdichtet. Wer noch mit Schläuchen unterwegs ist, kann diese mittlerweile ebenfalls wiederverwerten lassen. SCHWALBE nimmt gebrauchte Schläuche aller Marken an. Das kannst Du direkt selber machen oder über Fachhändler*innen wie uns. Nicht ins Recycling gelangen Schläuche, die mit Dichtmilch gefüllt sind. Sie zerstören die Kisten, wenn die Milch ausläuft.

Sammeln und devulkanisieren

Aber was macht SCHWALBE mit den gebrauchten Schläuchen? Zunächst werden sie eingesammelt und anschliessend nach Indonesien verschifft. Dort befindet sich SCHWALBEs Produktionsstätte. Gleich daneben hat die deutsche Firma ihr Recycling-Center gebaut. Die Reifen bestehen aus sogenanntem Butylkautschuk und werden devulkanisiert. Jetzt wird es ein wenig technisch. Falls Dich das nicht interessiert, lies bitte unten weiter.

Bei der Vulkanisation wird Naturkautschuk erhitzt und Schwefel zugesetzt. Es bildet sich eine Netzwerkstruktur aus Schwefelbrücken zwischen den Kautschukmolekülen. Vulkanisierter Gummi hält länger und ist elastischer. Die Devulkanisation spaltet die Netzwerkstruktur wieder auf. Das Aufbrechen der Schwefelverbindungen führt zu hochwertigem Recyclingmaterial, das neuen Kautschukmischungen hinzugefügt werden kann. SCHWALBE hat ein eigenes Verfahren entwickelt.

Weniger Energie

Die deutsche Schlauch- und Reifenfirma verwendet den recycelten Butylkautschuk zu 100 Prozent. Die Environmental Protection Encouragement Agency hat analysiert, wie viel Energie recycelter Butylkautschuk einspart. Sie kommt zum Schluss, dass es 80 Prozent weniger Energie braucht als für neuen. Auch, wenn alle Transportwege eingerechnet sind. SCHWALBE setzt in jedem Standardschlauch 20 Prozent recycelten Rohstoff ein. Dieser Anteil soll wachsen.

2015 führte SCHWALBE das Rücknahmesystem ein und hat seither über sieben Millionen Schläuche rezykliert. Nach Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Grossbritannien ist die Schweiz schon das fünfte europäische Land mit Schlauchrecycling. Nun warten wir noch aufs Reifenrecycling, das es in Deutschland bereits gibt.

Deine alten und nicht mehr brauchbaren Schläuche kannst Du einfach vorbeibringen und in unserer Werkstatt abgeben. Sobald das Schlauchrecycling in der Schweiz funktioniert, berichten wir darüber.