Basel Rides: knackige Anstiege in der Jurakette
04 Mai 2024・storyMit unserer Serie «Basel Rides» nehmen wir Dich mit auf eine Fahrt ins Dreiländereck rund um Basel. Wir bieten Dir Inspiration, wenn Du hier Ferien machst oder neu zugezogen bist. Wir zeigen Dir Sehenswürdigkeiten und berichten über Bemerkenswertes in unserer Region. Dinge, die Dir während der Fahrt vielleicht gar nicht auffallen und die selbst manche Einheimische noch nicht kennen.
Dieser Ride ist einer für Freund*innen anspruchsvoller Anstiege. Die 1230 Höhenmeter sind an sich schon eine ganze Menge auf 80 Kilometern. Aber sie konzentrieren sich auch noch zwischen Kilometer 22 und 54. Den Grossteil der Höhenmeter überwindest Du also auf einer Strecke von 32 Kilometern. Dafür fährst Du durch kleine Baselbieter Dörfer und über wenig befahrene Strässchen.
Wir starten wie gewohnt an der Kasernenstrasse und rollen hinunter zum Rhein. Diesem folgen wir in Richtung Deutschland. Ab Grenzach nehmen wir statt der Hauptstrasse die weniger befahrene Köchlin-, Emil-Barrell-, Hard- und Ritterstrasse. Richtung Herten fahren wir auf dem Radweg und dann auf der alten Rheinfelder Strasse in die Zähringerstadt. Über die alte Brücke mit Kopfsteinpflaster geht es zurück in die Schweiz. Auf der Brücke befindet sich eine Radaranlage. In der Marktgasse rollen wir am Rathaus vorbei und durch das Obertor hinaus in die Rheinfelder Neustadt. Die Glocke des Obertorturms schlägt die kommende volle Stunde sieben Minuten zu früh, obwohl die Zeiger die richtige Zeit anzeigen. Das ist aber kein Versehen, sondern Absicht. Es war ein Service für die Bauern, damit sie rechtzeitig vor Torschluss von den Feldern zurückkehren konnten. Denn wer zu spät kam, musste die Nacht ungeschützt im Freien verbringen.
Magdenertal
Jetzt geht es weiter Richtung Möhlin. Auch hier bleiben wir auf dem Veloweg, die Hauptstrasse ist wegen des starken Verkehrs nicht zu empfehlen. Am Ortsrand von Möhlin biegen wir rechts ab und fahren auf den Chleine Sunnebärg zu. Der Asphalt ist glatt, die Strasse im Wald und die Steigung mit zwischenzeitlich 10 Prozent nicht allzu steil. Am Ende des Anstiegs kommen wir aus dem Wald und das Magdenertal liegt uns zu Füssen. Wir haben zwei Möglichkeiten: links nach Maisprach oder rechts nach Magden. Wir entscheiden uns für Magden und rollen rasant ins Dorf.
Nun folgt ein gleichmässiger Anstieg von Magden nach Wintersingen. Auf vier Kilometern überwinden wir nur 100 Höhenmeter. Wer will, kann hier ein ordentliches Tempo anschlagen. Das Bauerndorf Wintersingen hat im Kern seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Wir durchqueren es zügig und nehmen im unteren Teil die sogenannte Chalbermatt statt der Sissacherstrasse, auf die wir wieder einbiegen. Die Sissacherhöchi lassen wir aus und biegen stattdessen wieder rechts ab Richtung Nusshof und Hersberg. Steile und wellige Abschnitte wechseln. Von Hersberg geht es leicht abwärts in Richtung Verbindungsstrasse Liestal-Arisdorf.
Ergolztal
In der Rechtskurve biegen wir links ab und fahren auf einem steilen Waldweg hinunter nach Lausen. Wir durchqueren das Ergolztal auf direktem Weg und nehmen gleich den nächsten Anstieg, den nach Ramlinsburg, in Angriff. Wieder steigt die Strasse im zweistelligen Prozentbereich an. Die «unentdeckte Rebgemeinde» – so steht es auf dem Ortsschild – entdecken wir auf der Ebene am Ende der Steigung. Auf der anderen Seite des Dorfs geht es wieder rasant hinunter ins Tal der Frenke. Auch dieses durchqueren wir zügig und streben dem nächsten Anstieg entgegen, denn wir wollen ja unsere Höhenmeter machen. Jetzt geht es nach Lampenberg. Der Anstieg ist etwas länger, aber nicht mehr ganz so steil.
Nur in Lampenberg selbst gibt es einen sehr kurzen, aber steilen Stich, bevor es gemütlich weitergeht. Auf der Abendsmatt geniessen wir die weite Rundsicht. Den Abstecher zum Schloss Wildenstein und zum Arxhof, dem Massnahmenzentrum für junge Erwachsene, lassen wir aus. Stattdessen rollen wir in eine kurze Abfahrt, die direkt in die knackige Steigung nach Arboldswil übergeht. Auch hier ist die Aussicht überwältigend. Doch der Genuss ist nur von kurzer Dauer, denn die folgende Abfahrt fordert unsere volle Konzentration. Auf rund 2,5 Kilometern geht es zwar «nur» rund 200 Höhenmeter bergab, doch die Fahrbahn hat zwischenzeitlich ein Gefälle von bis zu 15 Prozent. Entsprechend hoch ist unser Tempo.
Jurahügel
Unten in Ziefen angekommen, bleibt keine Zeit zum Durchatmen. Wir wenden uns nach links ab und nehmen den letzten, aber knackigsten Anstieg der Tour in Angriff: Er beginnt noch angenehm, wird aber immer steiler, bis er am Ende bis zu 16 Prozent Steigung aufweist. Zu beiden Seiten erheben sich die Jurahügel und wir sind froh, dass wir zwischen ihnen hindurchfahren können. Jetzt geht es fast nur noch flach oder bergab weiter. Über Seewen fahren wir nach Grellingen und von dort weiter nach Duggingen und Aesch und schon sind wir wieder vor den Toren Basels. Auf Nebenstrassen und Radwegen streben wir unserem Ziel entgegen, das wir wieder über die Schwarzwaldbrücke und die Rheinpromenade erreichen.