How to #10: Antriebsriemen länger nutzen
11 September 2024・storyWir von OBST&GEMÜSE wollen Dir helfen, kleinere Probleme mit Deinem Bike ‒ auch unterwegs ‒ selber zu beheben. Damit Dein Bike weiter fährt und Du nicht am Strassenrand strandest. Wir werden verschiedene Themen sowohl für Cargo- als auch für Performance Bikes anschauen. Wenn Du ein bestimmtes Thema oder Problem hast, das wir in dieser Serie besprechen sollen, schicke uns bitte eine Nachricht.
Zahnriemen an Bikes bieten eine Menge Vorteile: Sie verschleissen langsamer als Ketten und halten deshalb länger, sie verschmutzen das Bike und Hosenbeine kaum und sie brauchen weniger Pflege. Trotzdem ist es gut, sich ab und zu um den Antriebsriemen zu kümmern. Das machst Du am besten folgendermassen:
Reinige den Riemen trocken mit einer Bürste. Die schräg verlaufende Fräsung der Stege an Ritzel und Kettenblättern drückt zwar Schmutz von alleine aus dem Antrieb. Trotzdem können Steinchen oder Äste hängen bleiben. Nimm sie aus den Zahnprofilen der beiden Antriebsscheiben. Mit einem feinen Schraubenzieher kannst Du die CDX-Nut – die Vertiefung im Riemen – auf voller Länge von Dreck und eingeklemmten Partikeln befreien.
Bürste und Schwamm
Einen sehr dreckigen Zahnriemen kannst Du mit einem normalen Bikereiniger einsprühen und ihn ein paar Minuten einwirken lassen. Wenn Du zusätzlich mit einer Bürste dahinter gehst, schäumt der Reiniger auf und kommt besser in alle Teile. Mit der Bürste kannst Du gleichzeitig gröberen Dreck bereits beseitigen. Anschliessend musst Du den gesamten Antriebsriemen mit dem Schwamm oder Waschhandschuh langsam durchgehen und den Schaum auf Innen- und Aussenseite gut verteilen. Damit entfernst Du auch Fett und Salz.
Mit einer alten Zahnbürste kannst Du die Zwischenräume und die Nut weiter vom Dreck befreien. Denke dabei auch an Kettenblatt und Ritzel. Zum Abschluss kannst Du den Riemen mit reichlich klarem Wasser ausspülen. Bitte verwende keinen Hochdruckreiniger, da er das Wasser in die Lager des Antriebs drückt und diese beschädigt.
Profil der Zahnstege
Damit der Zahnriemen lange hält, muss er schön gerade über beide Antriebsscheiben laufen. Seitlicher Versatz oder ein Ablaufen an Ritzel und Kettenblatt musst Du unbedingt vermeiden. Indem Du die Anzahl und Dimension der Spacer am Hinterrad änderst, kannst Du die Antriebsscheiben ausrichten.
Mindestens ein Mal pro Jahr solltest Du Deinen Antrieb prüfen. Schau Dir das Profil der Zahnstege von Ritzel und Kettenblatt an. Werden die Stege oben schmaler und laufen mehr spitz zu, weist das auf Verschleiss hin. Das Gleiche gilt für die hintere Zahnflanke: Sehen die Zähne immer mehr wie eine Haifischflosse aus, musst Du die Ritzel austauschen. Grundsätzlich können Antriebsriemen bei entsprechender Pflege aber eine Leistung von bis zu 30’000 Kilometern erreichen. Folgende Faustregel gibt es: Ein Antriebsriemen hält zwei- bis viermal länger als eine Kette – bei vergleichbaren Bedingungen.