How to #15: Schlösser und GPS-Tracker gegen Diebstähle

Wir von OBST&GEMÜSE wollen Dir helfen, kleinere Probleme mit Deinem Bike ‒ auch unterwegs ‒ selber zu beheben. Damit Dein Bike weiter fährt und Du nicht am Strassenrand strandest. Wir werden verschiedene Themen sowohl für Cargo- als auch für Performance Bikes anschauen. Wenn Du ein bestimmtes Thema oder Problem hast, das wir in dieser Serie besprechen sollen, schicke uns bitte eine Nachricht.

Ein Cargobike ist eine Investition. Vor allem, wenn es sich um ein hochwertiges Bike handelt, das möglichst lange seinen Zweck erfüllen soll. Solche Bikes finden nicht nur immer mehr Anhänger*innen, sondern ziehen leider auch Langfinger an. Jede*r in unserer Region kennt eine oder mehrere Personen, der/denen schon einmal ein Bike gestohlen wurde. Oder ist selbst schon Opfer geworden. Die Diebstähle betreffen alle Arten von Bikes. 

Die subjektive Beobachtung vieler Bike-Diebstähle wird von der Statistik gestützt: 2023 stieg die Zahl der gestohlenen eBikes im Vergleich zu 2022 um 50 Prozent. eCargobikes weist die Statistik nicht gesondert aus. Unter den gestohlenen Fahrzeugen dürften sich aber auch etliche Cargobikes befinden. Und der Kanton Basel-Stadt ist unrühmlicher Spitzenreiter. Hier werden 16,2 Bikes pro 1000 Einwohner*innen gestohlen. Zum Vergleich: Im zweitplatzierten Kanton Solothurn sind es «nur» 4,6 Bikes pro 1000 Einwohner*innen.

Selbstverständlich ist mensch den Diebstählen nicht schutzlos ausgeliefert. Erste Massnahmen sind abschliessbare Räume, in denen die Fahrzeuge sicher aufbewahrt sind. Zusätzlich – oder wenn das nicht möglich ist alleine – erschwert ein robustes Schloss potenziellen Dieb*innen den Versuch oder schreckt sie im besten Fall gleich ganz ab. Ein Schloss bietet zusätzlichen Schutz, wenn mensch das Bike an einen festen Gegenstand anschliesst. 

Noch besser sind sogenannte Alarmschlösser. Sie reagieren auf Erschütterungen, wenn jemand ohne den zugehörigen Schlüssel am Schloss hantiert oder es knacken will. Dann ertönt ein mit bis 100 Dezibel sehr lauter Alarmton. Dieser soll Dieb*innen abschrecken und Passant*innen aufmerksam machen.

Absolute Sicherheit gibt es dennoch nicht. Trotz bester Vorkehrungen können Kriminelle mit genügend Zeit und Energie an ihr verwerfliches Ziel gelangen. Dann helfen nur noch ganz viel Glück oder ein GPS-Tracker, um Dein Bike zurückzuerhalten. Die allermeisten Tracker haben das gleiche Funktionsprinzip: Ein GPS-Chip (Global Positioning System) errechnet mithilfe von Satelliten seinen Standort. Wie bei Navigationsgeräten oder Smartphones auch lässt sich der Live-Standort des Chips verfolgen. Und so das gestohlene Bike ausfindig machen.

Wer sich auf einen GPS-Tracker verlässt, will sicher sein, dass er optimal funktioniert. Das Velojournal und der TCS haben gemeinsam zehn Tracker getestet. Der Kassensturz von SRF hat darüber berichtet. Für uns interessant: Die ersten beiden Plätze belegen Tracker, die auch uns überzeugt haben und die wir deshalb in unserem Sortiment führen. Es handelt sich um die Nachrüstkits

• POWUNITY Bike Trax GPS Tracker und
• BOSCH ConnectModule BCM3100

Beim POWUNITY Bike Trax GPS Tracker aktiviert die zugehörige App den Sicherungsmodus des Bikes, sobald Du es abstellst. Bewegt jemand Dein Bike, alarmiert Dich die App umgehend. Gleich funktioniert das BOSCH ConnectModule BCM3100. Über die eBike Flow App fungiert Dein Smartphone als digitaler Schlüssel. Wenn Du Dein Bike ausschaltest, aktiviert sich eBike Alarm auto­matisch. Leichte Bewegungen lösen dann Alarmsignale aus. Bei stärkeren Bewegungen erhältst Du eine Nachricht auf Dein Smartphone. Die Tracking-Funktion startet automatisch und Du kannst die Position Deines Bikes in der App überprüfen.

Der POWUNITY GPS-Tracker ist mit 89 von 100 möglichen Punkten der Testsieger. Gründe sind die beste Ortung und das beste Live-Tracking: Bewegungen lassen sich praktisch in Echtzeit verfolgen. Die beste Ortung erreichte auch der GPS-Tracker von BOSCH. Bei der Live-Verfolgung erreichte er dagegen nicht ganz die Bestwerte des POWUNITY-Trackers. Dennoch erhielt BOSCH für sein Gerät insgesamt 83 von 100 Punkten. Weitere Testkriterien waren der Montageaufwand, die Möglichkeit zur Enttarnung/Entfernung, die Unterstützung nach Diebstahl und die App.

Die beiden Tracker werden so verbaut, dass sie von aussen nicht sicht- oder wahrnehmbar sind, und zwar im Motorgehäuse. Damit ist auch schon klar, dass sie nur an eBikes und eCargobikes funktionieren. Für die Tracker fallen nebst dem Preis auch noch Abogebühren an, wobei BOSCH insgesamt ein wenig günstiger ist. Ausserdem muss der Tracker verbaut werden, was unsere Mechaniker gerne übernehmen. Wichtig: Das Bike-Schloss ist und bleibt der erste Diebstahlschutz!