«Work by Bike kam genau zur richtigen Zeit»

07 April 2021・story
«Work by Bike kam genau zur richtigen Zeit»

Zurzeit läuft die dritte Runde von Work by Bike. Gewerbetreibende können während eines Jahres ein Cargobike testen und danach entscheiden, ob sie es definitiv übernehmen wollen. Work by Bike ist ein gemeinsames Projekt des Amts für Mobilität des Kantons Basel-Stadt und der Pro Innerstadt Basel. Wir haben uns mit Mathias F. Böhm, Geschäftsführer von Pro Innerstadt Basel, über das Projekt unterhalten.

Wie ist die Idee zu Work by Bike entstanden?

Im Kern ging es bei der Idee darum, lokalen Kleinunternehmen die Möglichkeit zu bieten, ein Cargobike während eines Jahres im eigenen und täglichen Betrieb zu testen – dies ohne grosses Risiko und mit überschaubarem finanziellem Aufwand.

Ziel war und ist es nach wie vor, möglichst viele Unternehmen punkto Mobilität in der Innenstadt zum Umdenken zu bewegen und dabei neue, umweltfreundliche und vor allem auch praktischere Alternativen aufzuzeigen.

Durch das einheitliche Branding der Cargobikes erreichten wir die gewünschte Visibilität in der ganzen Stadt.

Wie war die interne Resonanz bei Pro Innerstadt Basel?

Für uns als Organisation, die sich sehr intensiv mit allen Bereichen der Entwicklung unserer Stadt auseinandersetzt, sind Themen wie eine zeitgemässe Mobilität sowie smarte Logistik essenziell. Erfreulicherweise ist Work by Bike auch in unserem Netzwerk und bei unseren Mitgliedern und
Partnerunternehmen auf ein sehr grosses Interesse gestossen und wir konnten viele unserer Partner verzeichnen, welche sich während der letzten drei Jahre für eines der Cargobikes beworben haben.

Haben sich die Ansichten intern seit Beginn des Projekts verändert? Wie?

Das Projekt kam genau zur richtigen Zeit und griff ein wichtiges Thema auf, hinter dem wir nach wie vor mit Überzeugung stehen können. Unsere Ansicht zu Work by Bike hat sich daher in diesen drei Jahren auch nicht verändert.

Wie war die Resonanz des angesprochenen Gewerbes?

Die Resonanz war gross und vor allem durchgehend sehr positiv. Dies drückte sich dadurch aus, dass wir jeweils mehr Bewerbungen als zur Verfügung stehende Cargobikes verzeichnen durften.

Die teilnehmenden Unternehmen zeigten grosses Interesse an der Thematik im Generellen.

Und die Tatsache, dass sie nun diese Form der Mobilität im Alltag ausprobieren konnten, ohne sich gleich finanziell aus dem Fenster lehnen zu müssen, kam extrem gut an.

Wie hat sich das Projekt über die drei Ausgaben entwickelt?

Im Vergleich zum ersten Jahr profitierte das Projekt in den beiden folgenden Jahren sehr von dem steigenden Bekanntheitsgrad von Work by Bike. Dieser beruhte einerseits auf dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch der Unternehmen, andererseits wurden potenzielle Teilnehmer auch durch unsere Kommunikation und durch die bereits in der Stadt sichtbaren Bikes auf Work by Bike aufmerksam. Dies hatte zur Folge, dass im zweiten und dritten Jahr deutlich weniger Aufwand betrieben werden musste, um eine Vielfalt an Unternehmen zu finden, welche sich für eines der Cargobikes bewerben wollten.

Was hat Deiner Meinung nach zum Erfolg des Projekts geführt?

Die Thematik, welche das Projekt aufgreift, könnte aktueller nicht sein und war von Anfang an vielversprechend.

Der Erfolg beruhte mit Sicherheit auch auf dem Zusammenspiel aller Beteiligten sowie auf der gelungenen Umsetzung und Organisation des Projekts.

So steuerten z. B. der Kanton und Pro Innerstadt Basel mit der Organisation, der Kommunikation sowie mit der aktiven Nutzung des bestehenden Netzwerks ihren Teil dazu bei, während man mit OBST&GEMÜSE einen kompetenten und regionalen Partner dazu gewinnen konnte, der über das entsprechende Know-how und über die Erfahrung verfügt, welche für eine erfolgreiche Umsetzung von Work by Bike unumgänglich waren.

Was sind Deine Erkenntnisse aus dem Projekt?

Das rege Interesse und die vielen Bewerbungen, welche während diesen drei Jahren eingegangen sind, zeigten sehr deutlich auf, dass aktuell enorm viele in der Stadt angesiedelte Unternehmen sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Der Fakt, dass sich der Grossteil aller teilnehmenden Unternehmen auch nach der einjährigen Testphase dazu entschieden haben, ihr Cargobike definitiv zu übernehmen, hat uns enorm gefreut und zeigt einmal mehr auf, dass hier noch sehr viel Potenzial vorhanden ist.

Gab es im Projekt etwas, mit dem Du überhaupt nicht gerechnet hast?

Aus unserer Sicht könnten wir nichts benennen, was man von diesem Projekt auch nicht hätte erwarten dürfen. Von grösseren Überraschungen sind wir daher verschont geblieben. Besonders toll ist, dass die meisten nach der Testphase das Bike gleich übernahmen.

Wieso habt Ihr OBST&GEMÜSE als Partner für Work by Bike ausgewählt?

Für die Beschaffung der Cargobikes wurde – wie dies üblich ist – seitens des Kantons jährlich eine Ausschreibung gemacht, bei welcher verschiedene potenzielle Projektpartner geprüft wurden. Mit OBST&GEMÜSE hat man einen idealen Partner mit ins Boot holen können, der alle Kriterien und Anforderungen erfüllen konnte und ausserdem auch noch direkt in Basel zu Hause ist.

Wie war die Zusammenarbeit?

Die Zusammenarbeit mit OBST&GEMÜSE sowie mit dem Amt für Mobilität war aus unserer Sicht während der ganzen Dauer des Projekts immer sehr zielführend und unkompliziert. Jeder der drei Partner hat seine Verantwortung wahrgenommen und aktiv dazu beigetragen, dass Work by Bike nach den drei Jahren als absoluter Erfolg zu verbuchen ist.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft der Mobilität in der Stadt Basel?

Work by Bike hat aufgezeigt, dass das Interesse bei den Basler Unternehmen an einer nachhaltigen und auf den Bedürfnissen einer Stadt angepassten Mobilität und Logistik grösser ist denn je.

Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Gedankenguts braucht es – wie bei so einigen relevanten Themen – einen gemeinsamen Weg, welcher nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten funktionieren kann.

Es braucht Visionäre, Vor- und Querdenker sowie Ideengeber, es braucht eine Regierung, welche diesem Thema die entsprechende Wichtigkeit zuspricht und es braucht Unternehmen sowie Menschen, die bereit sind, umzudenken und sich auf neue Ideen und Konzepte einzulassen.

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