Eventbericht // Ride of the Falling Leaves 2022 durch den Schwarzwald

Etwas vom schönsten beim Radfahren ist es, den Wechsel der Jahreszeiten mitzuerleben. Es gibt uns eine Perspektive auf die vergehende Zeit. Das spiegelt sich vor allem in den unterschiedlichen Temperaturen und wechselnden Farben der Landschaft wider. Und während die Radprofis in Italien in kurzärmeligen Trikots ihr letztes grosses Rennen der Saison bestreiten, ist es hier in Basel bereits Zeit, ein paar zusätzliche Kleidungsschichten anzuziehen. 

Das taten wir also, wir packten uns dick ein und brachen zu unserem ‒ fast ‒ jährlichen Ride of the Falling Leaves auf. Der Termin ist jedes Jahr ungefähr derselbe, nämlich das erste Oktoberwochenende. Das Wochenende, an dem sich die Profis auf den Weg zur Il Lombardia machen. Auch wenn der Ride of the Falling Leaves nicht jedes Jahr stattfindet, war der erste vor zehn Jahren im Jahr 2012. Auf den Fotos der ersten Ausgabe fällt auf, dass es damals noch keine Scheibenbremsen in unserem Peloton gab. Es ist gut möglich, dass es den «Gravel», wie wir ihn kennen, auch noch nicht gab. Zufälligerweise war dies auch das Wochenende der ersten UCI-Gravel-Weltmeisterschaften. Wie die Zeit vergeht.

Grauer Start, sonniger Schluss

Letzten Samstag machten wir uns also mit einer Gruppe von etwa 30 Fahrer*innen auf den Weg in den Schwarzwald. Das Format war ähnlich wie in den letzten Jahren, wir fuhren alle zusammen und niemand wurde zurückgelassen. Das ist nicht immer einfach, wenn es breite Strassen zu überqueren gibt, Verkehr vorbeifährt oder ein grosser Hügel zu bewältigen ist. Aber es schafft eine gewisse Kameradschaft unter allen Teilnehmenden. 

Der Morgen begann etwas grau und kühl. Diejenigen, die die Wettervorhersage gelesen hatten, wussten, dass «möglicherweise Regen» angesagt war. Doch ob Zufall oder nicht, die Route führte uns sicher um die schweren Wolken herum. Den einzigen ‒ echten ‒ Regen sahen wir nur aus der Ferne. Im Wald war zu merken, dass der Herbst langsam Einzug hält. Die Blätter an den Bäumen färbten sich langsam Orange und Gelb. Es war eine wunderschöne Kulisse für die Fahrt, zumal der Wald in weisse Wolken gehüllt war. Und wie schon im letzten Jahr klarte das Wetter im Laufe des Nachmittags auf. Das bescherte uns ein sonniges Finale durch eine sanfte Hügellandschaft zurück zum Showroom. 

Suppe und Il Lombardia

Wir schafften es, den ganzen Tag über ein anständiges Tempo zu halten (Dank an die Guides). Ausserdem gab es abgesehen von ein paar platten Reifen nur sehr wenige Unterbrechungen. Dies bedeutete, dass wir früher als erwartet zurückkehren. Das verursachte ein wenig Stress, die Kürbissuppe rechtzeitig gekocht zu haben. Sibylle (danke, Chefköchin) schaffte es jedoch, und die Suppe war fertig, als wir wieder durchs Tor in den Hof rollten. Ebenfalls noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Tadej Pogačar in Como die diesjährige Lombardei-Rundfahrt gewann. 

Wir möchten uns bei allen bedanken, die an der Fahrt teilgenommen haben und hoffen, Euch nächstes Jahr wieder begrüssen zu dürfen. Und wir wollen alle freundlich daran erinnern, dass wir weiterhin mit unseren Bikes fahren ‒ wann, siehst Du auf unserer Strava-Seite!