Going the distance: eine zusätzliche Herausforderung

20 Dezember 2022・story
Going the distance: eine zusätzliche Herausforderung

Etwas vom Schönsten, was ein Bike bietet, ist Freiheit. Zu fahren, wohin Du willst. Deine körperlichen und geistigen Grenzen zu erweitern. Die Serie «Going the distance» soll Dir als Leitfaden und als künftige Inspiration dienen. Sie basiert auf unseren eigenen Erfahrungen mit Bikepacking, Randonnéees und Ultradistanzrennen.


Die Ultradistanz auf dem Bike ist sehr hart, aber auch lohnend. Sie bringt eine*n an die Grenzen. Oder wie es Lukas in unserem Interview formuliert hat: «Körperlich, technisch und mental herausfordernd.» Wir versuchten und versuchen in unserer Serie zu zeigen, wie Du Dir die Herausforderung ein bisschen einfacher machst. Dabei sind wir auf die unterschiedlichsten Aspekte eingegangen. 

Die andere Richtung ist aber auch möglich: die Ultradistanz noch ein wenig härter werden zu lassen. Zum Beispiel mit einem Winterbrevet, wie es AUDAX SUISSE anbietet. Am Abend des 6. Januars 2023 starten die Brevets über 200, 400 und 600 Kilometer. AUDAX SUISSE nennt sie «Winterfell+» und lässt sie beim Weltverband homologieren. Je nach Distanz führen sie durch die halbe Schweiz. Es fallen aber weder sehr viele Höhenmeter an, noch sind irgendwelche hohen Pässe zu befahren. Ausserdem finden die Brevets nur statt, wenn die Strassen eisfrei und das Wetter trocken ist. Sonst werden sie jeweils um eine Woche geschoben.

Auch mit eisfreien Strassen und trockenem Wetter bieten diese Brevets noch einige Herausforderungen. Eine ist sicher die Bekleidung. Hier gilt noch mehr, was wir im entsprechenden Artikel bereits in den Titel geschrieben haben: «Kleide Dich der Situation entsprechend». Die richtige Kombination an Schichten ist entscheidend. Lieber hast Du ein wenig zu warm, als dass Du frierst. Wärme lässt sich leichter abführen, als sich ausgekühlt wieder aufzuwärmen.

Die richtigen Schichten

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ist ein dicker Baselayer unabdingbar. Je nach Temperaturempfinden kannst Du auch noch einen dünneren Baselayer kombinieren. Die Jacke soll gut isolieren und winddicht sind. Spätestens in der ersten Abfahrt wirst Du froh darum sein. In den Anstiegen kannst Du die Jacke vorne oder die Lüftungsschlitze, falls sie solche hat, leicht öffnen. Untenrum brauchst Du eine gute Winterhose. Es ist eine persönliche Entscheidung, ob Du eine lange Bib mit oder ohne Sitzpolster fährst. Ohne Sitzpolster brauchst Du zusätzlich eine kurze Bib. Die kann Dir als zweite Schicht an den Oberschenkeln hilfreich sein.

Kalte Extremitäten

Besondere Aufmerksamkeit verdienen bei eisigen Temperaturen Hände, Füsse und der Kopf. Durchgefrorene Zehen und Finger schmerzen einerseits und sind andererseits auch ein Sicherheitsrisiko. Vor allem, wenn die Finger kein Gefühl mehr haben. Deshalb brauchst Du dicke Handschuhe, mit denen Du aber immer noch gut greifen, bremsen und schalten kannst. Je nach Temperatur kannst Du noch feine Merino-Handschuhe unterziehen. Für die Füsse gibt es zwei Optionen. Entweder Du fährst mit Überschuhen und Deinen Schuhen, die Du auch im Sommer trägst. Oder Du wechselst auf spezielle Winterschuhe. Die Vorteile: Du schwitzt nicht so rasch und stark wie mit Überschuhen und das manchmal mühsame Überziehen entfällt. Wenn die Temperaturen sehr tief sind, kannst Du zusätzlich Wärme-Pads in Handschuhe und Schuhe stecken.

Kopf und Hals schützt Du mit einer Necktube und einer Beanie, die nicht aufträgt und die Ohren deckt. Solche Beanies lassen sich gut unter dem Helm tragen. Die Necktube kannst Du bei Bedarf bis über die Nase ziehen, sodass Dein halbes Gesicht geschützt ist. Für die Augen und gegen Fahrtwind hilft eine Brille mit fotochromatischen Gläsern. Den bei einem Brevet und besonders im Winter fährst Du je nach Startzeit eine gute Distanz im Dunkeln.

Breiter und heller

Dein Bike kannst Du mit breiteren Reifen ausstatten, die ein gröberes Profil aufweisen. Damit bist Du gewappnet, sollte doch irgendwo Schnee liegen. Ausserdem erhöhen die breiteren Reifen den Komfort. Für Deine Sicherheit brauchst Du ein gutes Licht. Winterliche Temperaturen verringern leider die Akkuleistung, der Akku hält weniger lang. Das ist in der kalten Jahreszeit mit langen Nächten ein Problem. Hilfreich ist eine gute Powerbank mit ordentlich Leistung. Falls Du häufiger in der Nacht fährst, lohnt sich allenfalls auch, das Vorderrad mit einem Nabendynamo zu ergänzen.

Auch wenn Du bestens vorbereitet bist, wirst Du ziemlich sicher irgendwann kalte Füsse und/oder Hände bekommen. Wichtig ist, dass Du Deine Pausen nach innen verlegst. In einem Café oder einem Tankstellenshop kannst Du kurz aufwärmen. Dabei solltest Du aber darauf achten, dass Du so viele Schichten wie möglich ablegst. Es wird Dich sicher einiges an Überwindung kosten, wieder nach draussen zu gehen. Wenn Du aber drinnen zu schwitzen beginnst, frierst Du anschliessend auf dem Bike umso schneller und heftiger.

Von innen wärmen

Unterwegs helfen warme Getränke. Dafür gibt es speziell isolierte Bidons, welche die Temperatur Deines Getränks mehrere Stunden konstant halten. Warm sollte das Getränk sein, weil Du eiskalte oder brühend heisse Flüssigkeiten kaum trinken magst. Im schlimmsten Fall trinkst Du zu wenig. Krämpfe können die Folge sein.

Gleich weiterfahren

Derart ausgerüstet und mit einem kürzeren oder längeren Brevet zu Beginn startest Du gut ins neue Jahr. Dann ist auch die PAS NORMAL STUDIOS Winter Resolution kein Problem mehr. PNS fordert Dich heraus, im Januar 1250 Kilometer zu fahren. Damit lässt sich die Festive 500 Challenge perfekt fortsetzen. Du bekommst so schon viele Kilometer in die Beine. Im Frühling, wenn die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, kannst Du so richtig durchstarten. Und wenn Du nicht alleine fahren magst, darfst Du Dich auch jederzeit unseren Rides anschliessen.

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